Über uns

Hearaz (GRK 2969)

Hearable-zentrierte Assistenz: Vom Sensor zur Teilhabe

Profil des Graduiertenkollegs

Die Vision des Graduiertenkollegs HEARAZ ist die umfassende inter- und transdisziplinäre Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern für die effiziente Entwicklung einer neuen Generation ohrnaher vernetzter technischer Assistenzsysteme (Hearables) und ihre Einbettung in die Lebens- und Versorgungspraxis. Diese Vision wird konzeptionell und technologisch durch die Vernetzung von Hörgeräten mit Sensoren und externen Geräten verwirklicht. Hearables werden damit zu einer mobilen und personalisierten „Gesundheits-Zentrale am Ohr“ weiterentwickelt. Über die Hörverbesserung hinaus sollen eine bessere Perzeption, Kommunikation und Mobilität der Trägerinnen und Träger durch technische und soziale Vernetzung mit formellen bzw. informellen Sorgenetzwerken realisiert werden. Ziel ist die Verbesserung der Teilhabechancen trotz gesundheitlicher Einschränkungen, erhöhter Vulnerabilität und zunehmender Diversität der vielfach älteren Trägerinnen und Träger. Ausgehend von einer Charakterisierung der individuellen Einschränkungen sollen die Bedarfe der Betroffenen untersucht und passende Assistenzfunktionen konzipiert sowie im Versorgungsalltag evaluiert werden. Um einen optimalen Nutzen dieser sozio-technischen Systeme zu erzielen, ist ein konsequent inter- und transdisziplinärer Ansatz mit Zugang zum internationalen Forschungsumfeld notwendig. Dieser Ansatz sowie das exzellente Forschungsumfeld ermöglichen die systematische Grundlagenforschung, die Erforschung klinischer und technischer Anwendungen sowie Versorgungsforschung und die Erforschung ethischer bzw. sozialer Aspekte und adressiert perspektivisch den weltweiten Markt von Hörgeräten im Speziellen und Hearables im Allgemeinen.

Das Graduiertenkolleg HEARAZ baut auf die langjährigen und exzellenten Forschungsarbeiten und Infrastrukturen der beiden beteiligten und räumlich benachbarten Universitäten auf. Dazu gehören das Exzellenzcluster Hearing4All (u.a. Kollmeier), der SFB HAPPA (u.a. Kollmeier), die Forschungsgruppe Lifespan AI (u.a. Schultz, Li), BMBF-Projekte wie das Pflegeinnovationszentrum (u.a. Hein, Wolf-Ostermann) und die Forschungsverbünde Aequipa und EIDEC (u.a. Hein, Schweda), das BMG-Projekt ETAP (u.a. Schultz, Wolf-Ostermann) und das AI4HealthCare Center (u.a. Schultz) sowie der Leibniz Wissenschaftscampus Digital Public Health (u.a. Hein, Schultz, Schweda, Wolf-Ostermann). Auf Basis dieser Vorarbeiten decken die beteiligten Antragstellenden (Principal Investigators, PIs) das breite Spektrum von Sensoren, Methoden (u.a. Signalverarbeitung und maschinelles Lernen), Technologien und Systemen ebenso ab wie deren ethische, rechtliche und soziale Bedeutung. Dies ist die Voraussetzung, um Hörgeräte bzw. Hearables über die Hörverbesserung hinaus für Diagnostik und Therapie altersassoziierter Funktionseinschränkungen und für die assistive Begleitung des täglichen Lebens einzusetzen. Dazu müssen neben der Erfassung und Verarbeitung von Biosignalen während der Kommunikation sowie deren Interpretation die Entwicklungsprozesse aus ethischer, rechtlicher und sozialer Perspektive und unter Einbeziehung der späteren Nutzenden gestaltet werden.

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