M2

Multidimensionaler Sensorikansatz als neuer Zugang für eine maßgeschneiderte Diagnostik und Therapie für Patientinnen und Patienten mit M. Parkinson

Karsten Witt
Andreas Hein

Bei der Parkinsonkrankheit handelt es sich um eine chronisch progrediente neurodegenerative Erkrankung mit einem sehr individuellen Verlauf hinsichtlich der Symptomkonstellation und Symptomausprägung (Schedlich-Teufer et al., 2021). Die Erkrankung ist definiert durch Ihre Bewegungsarmut, welche mit einer Sturzneigung einhergeht (Longhurst et al., 2022). Weitere häufige Probleme liegen im Bereich nicht-motorischer Symptome (kognitive und neuropsychiatrische Symptome, Schmerzen, autonome Störungen) (Schedlich-Teufer et al., 2021; Lhommée et al., 2018). Diagnostisch herausfordernd sind motorische und nicht-motorische Fluktuationen, da diese von den Patientinnen bzw. dem Patienten nicht objektivierbar geschildert werden können (Schmidt et al., 2020) und daher unzureichend therapeutisch berücksichtigt werden (Reiff et al., 2011; Elben et al., 2021).

In diesem Projekt sollen Fluktuationen in diesen Domänen im häuslichen Rahmen untersucht werden, damit die Diagnostik für eine maßgeschneiderte Therapie geschlossen wird. Die ohrnahe Sensorik ermöglicht dabei die Registrierung und Auswertung multipler Informationsquellen. Die exakte Diagnostik leitet die multimodale Behandlung. Im Zentrum des Projektes steht die Datenaufnahme, Dateninterpretation und die Entwicklung von Feedbackschleifen zu der Patientin / zum Patienten durch die Beurteilung und Rückmeldung von Fluktuationen in der Performance der motorischen Fertigkeiten (Bewegung/Gang, Kooperation mit Projekt M3) und im Bereich der Sprache (Analyse kognitiver und affektiver Störungen, Kooperation mit Projekt K1) und auch der Analyse des Schluckaktes (Kooperation P3). In diesem Bereich bedarf es einer multidimensionalen Integration ohrnaher Sensorik mit ambienter Sensorik im Hinblick auf die besonderen Herausforderungen zur Erfassung der Fluktuationen im motorischen und nicht-motorischen Bereich zur präziseren Diagnostik und zur Entwicklung individualisierter Therapiealgorithmen.

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